Im vergangenen Jahr haben sich in der Region Donau-Iller (Landkreise Neu-Ulm, Günzburg, Unterallgäu und Stadt Memmingen mit zuständiger Leitstelle ILS Donau Iller in Krumbach) eine Gruppe junger Rettungsdienstmitarbeiter*innen zusammengetan, um eine Smartphone-basierte Ersthelferalarmierung aufzubauen. Damit haben Sie die Region zur "Region der Lebensretter" gemacht. Jährlich erleiden in Deutschland rund 50.000 Menschen im Alltag unerwartet einen Herz-Kreislaufstilstand, oftmals ohne jegliche Vorwarnung. Der plötzliche Herztod ist damit eine der häufigsten Todesursachen in Deutschland. Bis der Rettungsdienst eintrifft vergehen im ländlichen Raum im Mittel ca. 9 Minuten – die Überlebenschancen sind dann nur noch sehr gering. Echte Überlebenschancen bestehen nur, wenn sofort oder möglichst zeitnah mit Wiederbelebungsmaßnahmen begonnen wird. Gleichzeitig halten sich in vielen Städten und Gemeinden medizinisch ausgebildete Personen – beispielsweise Pflegepersonal, dienstfreie Rettungskräfte, freiwillige Feuerwehrleute, Ärzte*innen – zufällig in der Nähe eines Notfallortes auf, erfahren aber nichts vom Notfall in ihrer unmittelbaren Nachbarschaft.
Die sogenannte Smartphone-basierte Ersthelferalarmierung soll dies ändern. Die Integrierte Leitstelle alarmiert bei einem Notfall, bei dem es sich mutmaßlich um einen Kreislaufstillstand handeln könnte, nicht nur Rettungswagen und Notarzt, sondern sendet den Alarm auch an den Server einer Lebensretter-App. Diese erkennt automatisch qualifizierte Ersthelfer*innen, die sich in unmittelbarer Nähe des Notfallortes befinden und sendet diesen einen Alarm auf ihr Mobiltelefon. Je nach persönlicher Verfügbarkeit können alarmierte Ersthelfer*innen entscheiden, ob sie den Einsatz übernehmen – und erhalten dann Zugriff auf die genauen Daten der Einsatzstelle.
Die Möglichkeit zur Teilnahme als „Lebensretter*in“ richtet sich primär an Personen, die auf Grund ihrer beruflichen oder ehrenamtlichen Tätigkeit bereits über Kenntnisse in Wiederbelebungsmaßnahmen ausgebildet sind. Um am Projekt teilnehmen zu können und die App freizuschalten, müssen sich diese Helfer*innen vorab registrieren und ihre Qualifikation nachweisen. So ist sichergestellt, dass nur ausgebildete Helfer*innen eingesetzt werden. Die Registrierung ist denkbar einfach und dauert nur wenige Minuten. Alle Helfer*innen sind während Ihrer Tätigkeit haftpflichtversichert.
Der ZRF Donau-Iller und die Gesundheitsregionplus Unterallgäu-Memmingen unterstützen die Initiative ausdrücklich. Es ist geplant, mit der Alarmierung der Helfer*innen im August 2023 zu beginnen. Damit dies gelingen kann, werden möglichst viele Helfer*innen benötigt, die sich registrieren. Weitere Information zum Projekt der Lebensretter finden Sie unter: Startseite/Unser Ziel - Region der Lebensretter e.V.
